Jetzt hat auch unsere alte Hasper Feuerwache endlich ein „Erklärschild“. Es ist erst das zweite in Haspe, Nummer eins hängt am früheren Stellwerk in Niederhaspe. Das neue Exemplar an der Ex-Wache ist das mittlerweile 51. Schild, das für ein Hagener Gebäude angefertigt worden ist.
Das Gebäude gehört, wie jeder Iämpeströter weiß, heute der Dieter-Klöckner-Stiftung, nennt sich mittlerweile „Haus der Geschichte und Vereine“ und ist sowohl Sitz des Hasper Heimat- und Brauchtum-Vereins (HHBV) als auch zahlreicher angeschlossener Organisationen.
Am Samstag, 24. August, feierten die in der früheren Feuerwache ansässigen Vereine ihr diesjähriges Hoffest. Gestartet wurde das wundervolle Fest bei recht hoher Temperatur um 14.30 Uhr. Die Gäste durften sich unter anderem an Live-Musik der Gruppe „Evergreen“ erfreuen. Ferner bestand nachmittags die Möglichkeit zum „Fotoshooting“ mit Kirmesbauer Michael Kröner und „Esel Fridolin“, es wurde eine Hüpfburg aufgebaut und auch eine Tombola durfte selbstverständlich nicht fehlen. Abgesehen von leckeren Kuchen und Crepes wurde zudem „Herzhaftes vom Grill“ serviert. Lecker!
Zum Gelingen der traditionsreichen und überaus beliebten Veranstaltung haben beigetragen: die Tauchsportgemeinschaft Hagen, die Volmefunken, Twitting-Blagen, die Iämpeströter und der HHBV-Vorstand, die Hasper Paginnen, Peter Zweibäumer sowie die Leather Brothers. Der Erlös dient unter anderem dem Erhalt der alten Feuerwache.
Gegen 16 Uhr stand dann ein weiterer Höhepunkt auf der Tagesordnung des Hoffestes: Das erwähnte, freundlicherweise vom Hagener Heimatbund spendierte „Erklärschild“ an der Seitenwand wurde von Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser, HHBV-Präsident Hans-Jörg Bäcker und Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff enthüllt.
Anlass, das Schild an der Feuerwache anzubringen, ist das Jubiläumsjahr „100 Jahre Bauhaus“. Die frühere Wache ist ein Werk des einstigen Hasper Stadtarchitekten Günther Oberste-Berghaus. Er hatte sein Handwerk unter anderem an der bedeutenden Design- und Architekturhochschule „Bauhaus“ in Dessau erlernt und kam 1928 auf Initiative von Bürgermeister Hans Swolinzky in die damals noch selbstständige Stadt Haspe. Hier erhielt er den Auftrag, sowohl das einstige Stadtbad Haspe, die Berufsschule am Ennepeufer (heute: Christian-Rohlfs-Gymnasium), den Urnenfriedhof sowie die Turnhalle der Kipperschule als auch die Feuerwache zu planen. Gestalterisch orientierte er sich seinerzeit am „Neuen Bauen der 20er-Jahre“, wie es vor allem vom Bauhaus geprägt wurde und wie es dem „modernen Zeitgeist“ jener Epoche entsprach.
2008 verkaufte die Stadt Hagen das 1928/29 errichtete Gebäude, das nicht mehr den Anforderungen eines heutigen Feuerwehrgerätehauses entsprach, an die Klöckner-Stiftung und muss seitdem von ihr unterhalten werden. Das denkmalgeschützte Bauwerk ist für die Hagener Architekturgeschichte von höherer Bedeutung und soll deshalb möglichst authentisch erhalten werden, was nicht ganz einfach ist. Geld von der Stadt Hagen ist bislang im Übrigen nicht geflossen. Darauf wies insbesondere Bezirksbürgermeister Thieser hin, der zudem den enormen ehrenamtlichen Einsatz der Vereine herausstellte.