Die Corona-Pandemie ist zwar längst nicht vorbei, doch in diesem Sommer kann allerorten endlich wieder ein Stück Normalität einkehren. Und so steht auch der Hasper Heimat- und Brauchtum-Verein (HHBV) nach zweijähriger Durststrecke in den Startlöchern und läutet an diesem Samstag, 4. Juni 2022, im Tal der Ennepe die „fünfte Jahreszeit“ ein.

Ob Esel, Kirmesbauer, Iämpeströter oder Kirmesbauer… – sie alle freuen sich auf das an diesem Samstag startende Hasper Ulk-Spektakel, das in diesem Jahr wieder mit dem „vollen Programm“ aufwartet. Das Foto stammt aus dem vergangenen Jahr, als wegen Corona nur einige kleine Veranstaltungen möglich waren. (Foto: ME/HHBV)

Los geht es mit dem Kommers. Dieses große Fest fand in den zwei Jahren vor Corona in der Dogan-Arena und zuvor eine Zeitlang in der Hasper Rundturnhalle („Ufo“) statt. Doch diese Veranstaltungsorte kann und will der HHBV aus verschiedenen Gründen in diesem Jahr nicht erneut nutzen. Stattdessen kehrt er am Samstag ins altehrwürdige „Boni“ zurück – also in das frühere katholische Vereinshaus „St. Bonifatius“, Berliner Straße 110a. Beginn: 19 Uhr, Einlass: ab 17.30 Uhr.

Traditionell wird diese Veranstaltung gleichsam zweigeteilt dargeboten. Im ersten Abschnitt stehen Brauchtum und Ulk im Mittelpunkt. Insbesondere gilt es, den Ulk-Orden zu verleihen und den neuen Iämpeströter zu inthronisieren. Wie es der Brauch will, macht der HHBV noch ein Geheimnis aus der Frage, wer der Nachfolger des bis Samstag amtierenden Iämpeströters Peter vom Wege sein wird und wer somit das Hasper Ulk-Volk künftig ein Jahr lang an vorderster Stelle repräsentieren darf. Der zweite Abschnitt am „späteren“ Kommers-Abend ist dem Vergnügen gewidmet – mit einem feinen Unterhaltungs- und Musikprogramm. Wobei an dieser Stelle angemerkt werden muss, dass der Kommers bereits ausverkauft ist.

Das heimische Ulk-Volk muss sich nur eine knappe Woche gedulden, bis der nächste Höhepunkt ansteht: Am Freitag, 10. Juni 2022, läutet HHBV-Präsident Jörg Bäcker das Wolkenschieberfest mit einem um 18 Uhr beginnenden Dämmerschoppen ein. Das fachmännische Schieben der Wolken erfolgt dann am folgenden Samstag, also am 11. Juni, ab 15 Uhr. Dabei wird auch ein neuer Wolkenschieber-„Lehrling“ unter Beweis stellen, dass er sein Metier beherrscht. Die „Wettermacher“, stets nobel bekleidet mit schwarzem Anzug und Zylinder, treten in diesem Jahr nicht mehr – so wie früher – am Markanaheim in Aktion, sondern sie „schieben“ diesmal im Hofbereich der früheren Feuerwache (Dieter-Klöckner-Stiftung), Enneper Straße 4.

Falls die Wolkenschieber ihre Arbeit gut bewältigt haben, wird von Donnerstag, 16. Juni (Fronleichnam), bis Montag, 20. Juni 2022, im Tal der Ennepe hauptsächlich die Sonne scheinen. Das ist auch notwendig, denn an diesen fünf Tagen lockt sowohl die Kirmes als auch der Biergarten des Heimat- und Brauchtum-Vereins zahllose Menschen nach Haspe.

Im HHBV-Biergarten wird das Ulk-Spektakel am Donnerstag, 16. Juni, um 17 Uhr mit dem „Fassanstich“ eröffnet. Die eigentliche Kirmes wiederum wird ihren Mittelpunkt im Bereich des Ernst-Meister-Platzes (Tillmannsstraße) haben. Der traditionelle Kirmes-Rundgang des Kirmesbauers und anderer Symbolfiguren erfolgt am Freitag, 17. Juni, ab 15 Uhr.

Den Biergarten mit seiner Bühne und einem umfangreichen Bühnenprogramm findet man – wie gewohnt – vor der evangelischen Kirche an der Ecke Frank-/Kölner Straße. Es treten unter anderem die Bands „Tres Tosteron“ (am Freitag, 17. Juni, 19 Uhr), „Woodstock“ (am Samstag, 18. Juni, 19 Uhr) und „Leather Brothers“ (am Montag, 20. Juni, 18 Uhr) auf. Nach dem Auftritt der Leather Brothers erfolgt zum Abschluss der Festivitäten auf der Biergarten-Bühne die Verleihung der Preise an die besten Wagenbauerinnen und -bauer und Fußgruppen-Akteure bzw. -Akteurinnen.

Auf den Höhepunkt der Ulk-Festivitäten können sich die Besucherinnen und Besucher am Samstagnachmittag, 18. Juni, freuen: auf den 141. Hasper Kirmeszug. Man darf gespannt sein, wie sich dieser Zug nach der langen Coronapause präsentieren wird. Spätestens um 14 Uhr stellen sich alle Wagen und Fußtruppen langsam, aber sicher abmarschbereit auf, um dann pünktlich um 14.30 Uhr von der Berliner Straße aus durch die Hasper Innenstadt gen Quambusch zu ziehen, wo er sich auflöst. Den Startschuss zündet der Hasper Artillerieverein. Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki will den Zug kommentieren. Angeführt wird der Zug in diesem Jahr noch einmal von Kirmesbauer Michael Kröner.

Dem Zug voraus geht am Samstagmorgen, 18. Juni, das traditionelle Erbsensuppenessen, zu dem der HHBV und der Iämpeströter einladen. Veranstaltungsort ist auch hier das „Boni“ an der Berliner Straße. Ab 10 Uhr (Einlass: ab 9.30 Uhr) stehen zahlreiche Ehrungen auf der Tagesordnung. HHBV-Präsident Jörg Bäcker und Vizepräsident Thomas Eckhoff werden die Heimatkette und die Verdienstmedaillen verleihen und dem Bezirksbürgermeister ist es vorbehalten, die neuen Wachholderritter zu küren. Das Erbsensuppenessen ist im Übrigen eine „offene Veranstaltung“ – also „von jedermann“ besuchbar. Eintrittskarten sind zum Preis von 10 Euro (inklusive einer Portion Suppe) bei Thomas Eckhoff erhältlich (thomas.eckhoff@hasper-kirmes.de).

Last not least sei noch auf den ökumenischen Kirmesgottesdienst hingewiesen: am Sonntag, 19. Juni, 11 Uhr, in der evangelischen Hasper Kirche.